… bei unserem Hund Teil 1

Mein heutiger Beitrag ist ein Erfahrungsbericht zu einer beginnenden Niereninsuffizienz bei unserem Hund.

Bella kam als Notabgabe im Alter von 11,5 Jahren zu uns. Ihr Vorbesitzer hat sie über alles geliebt und gut versorgt, allerdings konnte er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um sie kümmern.

Bei der ersten Routineuntersuchung beim Tierarzt, die wir nach einer kurzen Zeit aufgrund ihres Alters veranlasst haben, wurde eine beginnende chronische Niereninsuffizienz festgestellt mit einem leicht erhöhten Kreatinin-Wert im Blut. Eine anschließende Ultraschalluntersuchung der Nieren hat keinen auffälligen Befund gezeigt, nur im Urin war eine leicht erhöhte Menge an Eiweiß vorhanden.

Eine akute Entzündung wurde aber ausgeschlossen. Eine Niereninsuffizienz kann viele Ursachen haben und inwiefern sie nun mit dem Futter zusammenhing, das Bella bekommen hatte, bevor sie zu uns kam, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass es teils Trockenfutter, teils Nassfutter von nicht besonders hoher Qualität war. Manchmal aber auch Essensreste mit frischem Fleisch.

Sie war schlank, hatte glänzendes Fell und war für ihr Alter noch sehr fit – also war äußerlich nichts Negatives festzustellen. Trotzdem war der Befund „beginnende chronische Niereninsuffizienz“ zunächst ein kleiner Schock für uns. In der Vergangenheit hatten wir mit dieser Diagnose schon Erfahrungen bei unserem Kater gemacht, den wir aber mit einer hochwertigen Ernährung gut eingestellt hatten.

Die vom Tierarzt empfohlene Nierendiät hatte unser Kater damals kaum angerührt und wir hatten sämtliche Sorten, die wir an Nierendiäten als Nassfutter bekommen konnten, ausprobiert. In meiner Not hatte ich ihn irgendwann auf ein sehr hochwertiges und hochverdauliches Nassfutter umgestellt – und es hat gewirkt! Seine Nierenwerte hatten sich trotz der „normalen“ Ernährung nicht weiter verschlechtert und er konnte gut damit leben – vor allem hatte es ihm auch noch sehr gut geschmeckt 🙂

Erfahrungsbericht: Beginnende Niereninsuffizienz bei unserem Hund Teil 1Bei Bella kam mir diese Erfahrung dann natürlich auch zu gute und ich habe ihr das hochwertige Nassfutter, das sie von Anfang an sehr geliebt hat, mit einer kleinen Mischung aus Reis mit Möhren gefüttert. Die Reis-Möhren-Mischung ist ebenfalls sehr hochverdaulich und reduziert den höheren Phosphatgehalt des Fleisches, sodass die Nieren damit etwas entlastet werden.

Die folgende Kontrolle der Blutwerte nach ca. 4 Wochen dieser speziellen Fütterungsweise war sehr positiv, denn der erhöhte Kreatininwert konnte sogar noch ein wenig gesenkt werden. Selbst nach weiteren 3 Monaten war der Wert noch stabil und auch der Mineralstoffgehalt im Blut war normal.

Natürlich weiß ich, dass es jederzeit eine Verschlechterung geben kann, denn eine chronische Niereninsuffizienz ist nicht heilbar und Bella ist nicht mehr die Jüngste. Uns ist es allerdings sehr wichtig, unserer Bella eine möglichst gute Lebensqualität zu erhalten und da gehört eine schmackhafte, hochwertige Ernährung einfach mit dazu.

Mittlerweile wird auch der Eiweißgehalt des Futters in einem frühen Stadium einer  chronischen Niereninsuffizienz nicht mehr so stark reduziert, um zu vermeiden, dass es zu einer Immunschwäche mit anderen Befindlichkeitsstörungen oder gar Erkrankungen kommt. Trotzdem unser Tierarzt uns natürlich auch eine spezielle Nierendiät empfohlen hat, steht er unserer Fütterung offen gegenüber. Die positiven Blutwerte sprechen ja auch für sich.

Wichtig ist natürlich die regelmäßige Kontrolle bei unserem Tierarzt, damit wir möglichst frühzeitig auf Veränderungen reagieren können. Bella wird so lange es geht, ihre natürliche Nahrung weiter bekommen und man merkt ihr deutlich an, wie gut es ihr bekommt.

Fazit:

Vielleicht hilft Ihnen dieser Erfahrungsbericht ein wenig weiter, denn er zeigt auf, dass es auch eine Alternative zur kommerziellen Nierendiät gibt. Wird eine chronische Niereninsuffizienz in einem frühen Stadium entdeckt, besteht eine gute Aussicht auf eine fast normale Fütterung mit einer hochwertigen Nahrung. In einem fortgeschrittenen Stadium würde ich allerdings unbedingt bei der Fütterung der Empfehlung eures Tierarztes folgen oder  noch eine 2. Meinung einholen, wenn Sie unsicher sind.

Wie schon gesagt, ist eine chronische Niereninsuffizienz nicht heilbar, aber man kann ein Fortschreiten aufhalten oder zumindest verlangsamen –  und das am Anfang auch mit einer hochwertigen Ernährung, phosphatreduziert durch die Reis-Möhren-Mischung, für eine gute Lebensqualität eures Lieblings …

PS: Bei unserem Kater habe ich auf den Reis-Möhren-Zusatz verzichtet, da es sich ja bei Katzen um reine Fleischfresser handelt 😉 .

Im 2. Teil meines Erfahrungsberichtes werde ich näher auf die genaue Nahrungszusammenstellung von Bella eingehen und euch zeigen, wie ich den Phosphatanteil des Futters berechne und auf den empfohlenen Wert senke. Seien Sie gespannt … 🙂


Tanja

Hallo, ich bin Tanja , zertifizierte Ernährungs- und Diätberaterin ATN für Hunde und Katzen. Auf diesem Blog möchte ich die Zusammenhänge einer natürlichen, artgerechten und gesunden Ernährung anhand verschiedener Ernährungsthemen verständlich erklären und Ihnen die natürliche Ernährung Ihrer Tiere wieder näher bringen. Dabei habe ich mich auf die Beratung mit chemiefreien Naturkostmenüs in Beutetierzusammensetzung spezialisiert, da sich nicht jeder das Wissen für eine selbst zusammengestellte Mahlzeit aneignen möchte oder kann, und es sehr schwer ist, sich in dem Futtermitteldschungel zurecht zu finden.

2 Kommentare

Marina Thaden · 23. März 2019 um 19:41

Hallo liebeTanja,
mit großem Interesse habe ich deine sehr interessanten Informationen bezüglich der Ernährung bei Niereninsuffizienz Deiner Bella gelesen. Könntest Du mir bitte das sehr gute und hochverdauliche Nassfutter nennen, welches Du Bella gegeben hast?

LG Marina Thaden

    Tanja · 24. März 2019 um 10:17

    Hallo Marina,
    Bella hat ausgewählte Menüs von PETfit bekommen. Eine gute Alternative dazu sind auch die Menüs von Naturavetal, da diese generell einen nicht so hohen Phosphatanteil haben. Das kann vor allem bei größeren Hunden von Vorteil sein.

    Liebe Grüße, Tanja

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