… bis zum ausgewachsenen Hund“

In diesem Artikel möchte ich die Ernährung von Hunden in der Wachstumsphase näher erläutern, beginnend mit der Versorgung im Mutterleib, in den ersten Lebenswochen, was bei der Ernährung nach der Abgabe mit ca. 8 bis 12 Wochen zu beachten ist bis hin zum ausgewachsenen Hund.

Versorgung im Mutterleib

Zunächst einmal spielt die Gesundheit und der Ernährungszustand der Mutterhündin schon vor der Belegung eine große Rolle, damit es zu einer Entwicklung von gesunden Hundewelpen kommt. Sie sollte eine  natürliche, ausgewogene, bedarfsdeckende Nahrung bekommen und ein normales Körpergewicht haben. Der Energiebedarf der Hündin erhöht sich erst ab Ende der 4. Trächtigkeitswoche, da sich zunächst die inneren Organe der Früchte ausbilden, bevor es zum Größenwachstum kommt. Eine zu starke Gewichtszunahme der Mutterhündin während der Trächtigkeit kann zu Komplikationen während der Geburt führen, da durch das Übergewicht ein zu enger Geburtskanal entsteht.

Der Eiweißbedarf ist in der Zeit der Trächtigkeit erhöht und es sollte ebenso auf eine ausreichende Versorgung mit den fettlöslichen Vitaminen A, D, E geachtet werden, da diese nicht plazentagängig sind. Die Welpen im Mutterleib können nur geringe Reserven aufbauen und sind auf die Zufuhr der Vitamine durch die Muttermilch nach der Geburt angewiesen. Eine Über- oder Unterversorgung mit den fettlöslichen Vitaminen kann zu schweren Entwicklungsstörungen führen.

Eine Nahrungsergänzung mit Calcium und Phosphor zur Nahrung des Muttertieres ist nicht nötig, da der Mehrbedarf über die größere Futtermenge abgedeckt wird. Wichtig ist vor allem eine hohe Verdaulichkeit der Nahrung und eine Aufteilung auf mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag, da es durch das Wachstum der Welpen im Mutterleib immer weniger Platz für die Nahrung gibt.

Das alles hört sich jetzt vielleicht etwas kompliziert an, aber durch eine hochwertige, natürliche und chemiefreie Nahrung, die der Beutetierzusammensetzung entspricht, wenig Bindegewebe und Kohlenhydrate nur in Maßen enthält, ist der höhere Bedarf der trächtigen Hündin an natürlichen Nährstoffen komplett gedeckt. Die Fütterungsmenge sollte natürlich dem erhöhten Energiebedarf ab der 4. Trächtigkeitswoche angepasst werden.

 

Ernährung der Welpen nach der Geburt

Ernährung eines Hundewelpen - von der Geburt bis zum ausgewachsenen HundIn den ersten Stunden nach der Geburt ziehen die Welpen ihre Energie für die Organfunktionen aus den Glykogenspeichern der Leber, des Herzens und der Lunge. Um diese Speicher im Mutterleib aufbauen zu können, ist eine Kohlenhydratversogung von ca. 10 bis 20 Prozent des Energiebedarfes der Mutter während der Trächtigkeit notwendig. Das ist immer noch recht wenig, da die restlichen 80 bis 90 Prozent aus Eiweiß und Fett bestehen (auf die prozentualen Energieanteile bezogen). Bei einer kohlenhydratfreien Ernährung können diese aus Eiweiß hergestellt werden, benötigen dazu aber mehr Energie und ist daher nicht empfehlenswert.

Nach der Geburt werden die Welpen ca. 3 bis 4 Wochen lang ausschließlich von der Mutterhündin gesäugt, sodass die gesunde Entwicklung also maßgeblich von der Ernährung der Mutter abhängt. Der Energiebedarf  der Hündin hängt von der Anzahl der Welpen ab und kann bei 8 Welpen das dreifache des Erhaltungsbedarfs ausmachen.

Weiterhin hat die Mutterhündin auch einen erhöhten Eiweißbedarf, der aber gut durch die erhöhte Futtermenge abgedeckt wird, wenn die Nahrung selbst der Beutetierzusammensetzung entspricht und nur mäßig Kohlenhydrate enthält. Wie schon oft erwähnt, sind Fette und nicht die Kohlenhydrate die Hauptenergielieferanten für Hunde.

Ernährung eines Hundewelpen - von der Geburt bis zum ausgewachsenen HundDie Muttermilch ist relativ fett- und eiweißreich. Fette können die Welpen sofort ab der Geburt gut verdauen, da von Anfang an das fettspaltende Enzym Lipase in der Bauchspeicheldrüse und im Magen gebildet wird. Auch die Eiweißverdauung funktioniert sofort, wenn auch nicht gleich über den üblichen Weg, da erst ca. ab dem 18. Tag die Salzsäureproduktion im Magen beginnt.

Bis dahin sind die jungen Welpen auch sehr anfällig für Infektionen, denn Mikroorganismen können fast ungehindert den Magen passieren. Aus diesem Grund ist die Versorgung der Welpen durch die Mutterhündin mit der Erstmilch, dem Kolostrum, auch sehr wichtig, damit Immunglobuline und andere Immunfaktoren von der Mutter auf die Welpen übertragen werden.

Kohlenhydratabbauende Enzyme werden in den ersten 3 bis 4 Monaten so gut wie gar nicht produziert. Eine übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten kann von den Welpen nicht verdaut werden und führt leicht zu Durchfällen. Lediglich die Lactase, das Enzym für die Aufspaltung des Milchzuckers, ist gleich nach der Geburt aktiv, sodass der Welpe den Milchzucker verwerten kann. Diese Funktion kann aber im Laufe der Zeit nachlassen und daher haben erwachsene Hunde oftmals Schwierigkeiten, Milchprodukte mit einem höheren Milchzuckeranteil zu verdauen.

 

Die erste Beikost

Ernährung eines Hundewelpen - von der Geburt bis zum ausgewachsenen HundAb der 3. bis 4. Lebenswoche, wenn das Interesse der Welpen an der Nahrung der Mutter wächst, kann Beikost angeboten werden. Dazu eignet sich ein Milchaustauscher, der auch mit Ziegenmilch selbst hergestellt werden kann. Zunächst sollte er flüssig angeboten, danach als Brei angerührt werden.

Der nächste Schritt ist die Verwendung der hoch verdaulichen Nahrung der Mutter, die mit etwas Wasser zu einem Brei angerührt werden kann. Zu Beginn der Zufütterung sollte sehr vorsichtig vorgegangen werden, damit der Verdauungstrakt der Welpen Zeit hat, sich an die ungewohnte Belastung anzupassen.

Nach und nach wird die Milchmenge der Mutter immer weiter reduziert und die Menge der Beikost, deren Wasserzugabe ebenfalls vermindert wird, erhöht. Wichtig dabei ist, dass die Nahrung hoch verdaulich ist, wenig Kohlenhydrate sowie keine minderwertigen Eiweiße enthält, weil die Nierenkapazität bis zum 3. Lebensmonat noch sehr eingeschränkt ist. Durch minderwertige Eiweiße entstehen größere Mengen an harnpflichtigen Substanzen, die die Nieren belasten können.

 

Die ersten Milchzähne

Mit ca. 5 bis 6 Wochen brechen die ersten Milchzähne durch und die Welpen könnten auch Fleischstückchen von großen fleischigen Knochen abreißen. Daher ist es auch möglich, Welpen gleich von Beginn an zu Barfen, wenn jemand es möchte. Natürlich sind dabei auch einige Aspekte zu beachten, die jetzt aber nicht Teil dieses Artikels sein sollen. Dazu müsste sich jeder bei Interesse speziell über das Thema „Barfen für Welpen“ informieren.

Das vollständige Absetzen von der Muttermilch ist erst in der 7. bis 8. Lebenswoche abgeschlossen. Allerdings muss auch hier geschaut werden, wie sich die Welpen entwickeln und wie lange die Hündin ihre Welpen säugen mag. Auch die Futtermenge als Beikost kann nicht ganz genau bestimmt werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass eine Unter- bzw. Überversorgung durch genaues Beobachten vermieden wird. Die Welpen sollten schlank sein und nach einer Mahlzeit aktiv spielen, bevor sie sich für die Verdauung zur Ruhe legen.

 

Umzug des Welpen in das neue Zuhause

Ernährung eines Hundewelpen - von der Geburt bis zum ausgewachsenen HundZieht der Welpe nun während der 8. bis 12. Woche in sein neues Zuhause ein, bedeutet es in jedem Fall sehr viel Stress für den Hund. Möchte der neue Besitzer nun auf ein anderes Futter umstellen, sollte es in sehr kleinen Schritten erfolgen. Idealerweise bestand die Nahrung beim Züchter schon aus artgerechten, natürlichen und chemiefreien Zutaten, wie es wenige Hersteller anbieten, oder die Hunde wurden schon von Anfang an mit frischer Nahrung gebarft.

Damit wäre der Grundstein für eine gesunde Ernährung und Entwicklung gelegt, den der neue Besitzer nur weiter fortzuführen bräuchte. Auch für die Welpen in der folgenden Entwicklungsphase ist eine Nahrung, die nach der Beutetierzusammensetzung aus natürlichen Zutaten und ohne chemische Zusatzstoffe und künstliche Vitamine hergestellt wird, neben dem Barfen mit frischen Zutaten am besten geeignet.

In den ersten 6 Monaten hat der Welpe durch die enorme Wachstums- und Entwicklungsphase einen etwa doppelt so hohen Energiebedarf, wie bei den erwachsenen Tieren mit der gleichen Körpergröße. Danach sinkt er im Verhältnis zur sich verlangsamenden Wachstumsgeschwindigkeit.

Als Faustregel gilt dabei:

  • bis der Junghund ca. 40% seines Endgewichts erreicht hat, benötigt er den 2-fachen Erhaltungsbedarf eines erwachsenden Tieres, bezogen auf sein Körpergewicht
  • danach das 1,6-fache
  • und wenn der Hund ca. 80% seines zu erwartenden Gewichts erreicht hat, benötigt er nur noch das 1,2-fache des Erhaltungsbedarfs

WICHTIG: In jedem Fall sollte eine übermäßige Energieversorgung , besonders bei großwüchsigen Rassen, vermieden werden! Die Größe eines jeden Hundes ist genetisch festgelegt, daran kann über die Nahrungszufuhr nichts geändert werden.

Durch eine übermäßige Energiezufuhr über die Nahrung kann allerdings die Wachstumsgeschwindigkeit beeinflusst werden, sodass bei einer Überversorgung der Hund schneller seine Endgröße erreicht. Das hat zur Folge, dass sich die Knochen zwar in der Größe ausbilden, aber die Stabilität ist nicht mehr so gegeben, sodass es zu Skelettmissbildungen kommen kann. Ein weiterer Grund für Knochenwachstumsstörungen kann eine übermäßige Zufuhr von Calcium  sein. Es besteht zwar vor allem bis ca. zum 6. Lebensmonat ein erhöhter Calciumbedarf, der aber durch die erhöhte Nahrungsmenge und einem Calcium/Phosphor-Verhältnis von 1,5 : 1 abgedeckt wird. Zusätzliche Calciumgaben können eher schädlich sein.

Das Augenmerk sollte vielmehr auf einer erhöhten Eiweißzufuhr liegen, die nachweislich nicht zu einem schnelleren Wachstum des Welpen führt, wie man manchmal lesen kann, sondern für den Aufbau der Körpersubstanz die nötigen essentiellen Aminosäuren liefert. Dabei spielt vor allem die Qualität des Eiweißes eine ganz entscheidende Rolle. Es sollte aus hoch verdaulicher tierischer Quelle stammen, siehe auch meinen Beitrag „Wie ist ein artgerechtes Hundefutter zusammengesetzt?“

Hier noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Fütterungsempfehlungen für heranwachsende Hunde in der Praxis, die für den neuen Besitzer relevant sind:

  • eine hoch verdauliche, natürliche und chemiefreie Nahrung mit einem angepassten Ca/P – Verhältnis von 1,5 : 1 und einem angepassten Eiweiß- und Energiegehalt
  • man sollte restriktiv füttern, also die Nahrung nicht zur freien Verfügung stellen, um Übergewicht und ein zu schnelles Wachstum zu verhindern
  • vom 4. bis 6. Lebensmonat 3 bis 4 Mahlzeiten täglich, danach kann auf 2 Mahlzeiten reduziert werden
  • man sollte nur die für die betreffende Rasse durchschnittlichen Wachstumsraten anstreben und dementsprechend füttern
  • täglich für ausreichend Bewegung sorgen, aber Überbelastung vermeiden
  • einer ausgewogenen Nahrung keine Nährstoffergänzung zufügen
  • nur hochwertige, chemiefreie Leckerchen verwenden und sie in die Energieberechnung mit einbeziehen


Noch ein wichtiger Aspekt zum Schluss:

Mit einer gesunden, natürlichen Nahrung kann man vielen ernährungsbedingten Erkrankungen, wie z.B. Übergewicht, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Diabetes, Leber- und Nierenproblemen, manchen Krebsarten etc. vorbeugen. Es gibt aber schon Hinweise darauf, dass das Risiko für die Entstehung einer Allergie von dem Muttertier auf die Nachkommen mehrerer Generationen vererbt werden kann. Daher ist es extrem wichtig, dass auf eine gesunde, chemiefreie Ernährung des Muttertieres geachtet wird, wenn sie Welpen bekommen soll.

 

Fazit:

Ernährung eines Hundewelpen - von der Geburt bis zum ausgewachsenen HundWie in dem Beitrag ausführlich erläutert, beginnt die gesunde Ernährung der Welpen schon im Mutterleib. Während die Versorgung in den ersten Lebenswochen im Regelfall nur der Hündin vorbehalten ist, kann der Züchter aber wiederum den Ernährungszustand der Mutterhündin beeinflussen. Wir als Halter sind erst später in die Ernährung der Welpen involviert.

Beachten wir dabei die oben aufgeführten Punkte, so tun wir unser bestes, um dem kleinen Welpen eine gute Entwicklung angedeihen zu lassen, sodass er die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben hat – zumindest von der Ernährungsseite her betrachtet.

Wenn Sie an einer Empfehlung für eine natürliche, artgerechte und chemiefreie Welpen/Junghund-Nahrung interessiert sind, schreiben Sie mich gerne für eine kostenlose Beratung per Email an oder verwenden Sie das Kontaktformular.

Alles Liebe für Sie und Ihre Fellnase
Tanja


Tanja

Hallo, ich bin Tanja , zertifizierte Ernährungs- und Diätberaterin ATN für Hunde und Katzen. Auf diesem Blog möchte ich die Zusammenhänge einer natürlichen, artgerechten und gesunden Ernährung anhand verschiedener Ernährungsthemen verständlich erklären und Ihnen die natürliche Ernährung Ihrer Tiere wieder näher bringen. Dabei habe ich mich auf die Beratung mit chemiefreien Naturkostmenüs in Beutetierzusammensetzung spezialisiert, da sich nicht jeder das Wissen für eine selbst zusammengestellte Mahlzeit aneignen möchte oder kann, und es sehr schwer ist, sich in dem Futtermitteldschungel zurecht zu finden.

9 Kommentare

Jessica Schäfer · 8. November 2019 um 11:13

Hallo Tanja,
ich bin heilfroh, auf Deine Seiten gestoßen zu sein!
Wir hatten einen Havaneser, den wir im August leider mit 15 Jahren einschläfern lassen mussten. Er bekam als Futter die „Classic Menüs“ von Fleischeslust, und ich hatte dabei ein sehr gutes Gefühl. Unserem Paulchen hat es auch supergut geschmeckt!
In zwei Wochen zieht nun ein Havaneserwelpe bei uns ein. Fienchen- sie ist dann 10 Wochen alt. Unsere Züchterin ist von Fleischeslust nicht begeistert. Sie bemängelt, dass in den Menüs Meersalz enthalten ist. Was sagst Du dazu?
Liebe Grüße aus München
Jessica

    Tanja · 8. November 2019 um 13:09

    Hallo Jessica,
    es tut mir sehr leid für den Verlust. 15 Jahre ist aber ein ganz tolles Alter 🙂
    Wenn man davon ausgeht, dass der Salzgehalt in den Menüs bedarfsgerecht ist (was ich jetzt voraussetze), gibt es bei Meersalz den Kritikpunkt, dass es Mikroplastik enthalten könnte. Ich persönlich würde aber das Futter im Ganzen betrachten und bei Fleischeslust handelt es sich ja um einen Hersteller, der ganz bewusst auf chemische Zusätze verzichtet und nur natürliche Zutaten verwendet. Und das ist schon super gut und wie Du es bei Deinem Paulchen gesehen hast, hat es ihm offensichtlich gut getan 🙂

    Meersalz ist von der Menge her so gering, da würde ich mir wahrscheinlich eher Gedanken um die Fütterung von Fisch machen, der ja auch das Mikroplastik aus dem Wasser aufnimmt. Aber auch Fisch hat sehr gute Inhaltsstoffe, leicht verdauliches Eiweiß und bei Kaltwasserfischen ist Fisch eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren.
    Ich finde es sehr gut, dass sich Deine Züchterin Gedanken macht, aber der Verzicht auf das Meersalz würde, denke ich, nicht viel ausmachen, denn vor Schadstoffen von außen kann man sich eigentlich gar nicht mehr komplett schützen. Im Gegenteil – die Fütterung von Naturnahrungen, wie die von Fleischeslust, sorgen eher dafür, dass der Hund sich gesund entwickeln kann, ein gutes Immunsystem aufbaut und selbst mit der Umwelt gut zurecht kommt.
    Vielleicht helfen Dir diese Gedanken bei Deiner Entscheidung etwas weiter.

    Ich wünsche Dir ganz viel Freude mit Fienchen, eine tolle Welpenzeit und viel Gesundheit fürs ganze Leben 🙂
    Liebe Grüße, Tanja

      Jessica Schäfer · 8. November 2019 um 13:30

      Liebe Tanja,
      ganz herzlichen Dank für die Nachricht ☺️
      Die Züchterin dachte noch nicht einmal an das Mikroplastik, sondern sie meinte, dass Salz grundsätzlich in der Tiernahrung nichts zu suchen hat.
      Da Du jetzt dazu aber nichts geschrieben hast, gehe ich davon aus, dass es ok ist. Es ist ja kein Blut in dem Futter.
      Ein schönes Wochenende und nochmals Danke‍♀️

        Jessica Schäfer · 8. November 2019 um 13:33

        Oh, das hinter dem letzten Satz sollte eigentlich eine Sonnenblume und ein Winken sein….

        Tanja · 8. November 2019 um 13:42

        Hallo Jessica,
        ah ok … aber dazu habe ich auch eine Antwort … denn die Zugabe von Salz ist immer abhängig von den Nährwerten. Fehlt Salz, muss es zugegeben werden, wenn es nicht rein über die übrigen Zutaten gedeckt wird. Dafür wird Fleischeslust bestimmt Laboranalysen machen 🙂

Nele · 3. November 2019 um 13:36

Liebe Tanja,
wir haben einen 5 Monate alten Havaneser Namens Ohana, den wir aber erst mit 16 Wochen beim Züchter abgeholt haben. Zu groß war noch die Trauer um unseren alten Hund und wir sind um die ganze Welt gereist…
Zuvor hatten wir über 14 Jahre Fusseline, die auch ein Havaneser war, aber Essen für völlig überbewertet fand. In 14 Jahren hat sie kein einziges Leckerli gegessen, und ich habe ihr jedes noch so köstliche Futter gegeben, dass man sich nur denken konnte. Sie mochte weder verschiedene Filets aller Art, kein Parmaschinken, keine Wurst, kein Fisch , kein Gemüse, kein Obst…nichts.
Nur etwas Pamigiano und Leberwurst von Du darfst, mit etwas „Happy dog“ Trockenfutter und das Leben war schön.
Fussel wollte als einziges in ihrem ganzen Leben, immer nur bei mir sein, und das 24 Stunden. Das habe ich eingehalten, bis zu ihrem ‚letzten Atemzug!

Ich lege prinzipiell sehr viel Wert auf artgerechte Boiernährung mit hohem Fleischanteil, doch nun haben wir einen alles Fresser mit Ohana im Haus und ich möchte nichts falsch machen.

Seit wir Ohana vom Züchter abgeholt haben, bekommt sie Lakefilds , weil das die Züchterin gegeben hat und Terra Canis Welpenfutter. Dazu ein zwei kleine Kälberblasen und ein paar bio Lammkügelchen, um mit ihr zu lernen und sie stubenrein zu bekommen.
Was würden sie unserem Winzling geben, wenn sie nur das beste Futter geben möchten und möglichst Bioqualität. Natürlich würde ich auch selber kochen, doch befürchte ich, dass die Maus dann nicht genug Vitamine und Spurenelement und Mineralstoffe bekommt, die sie altersgerechte benötigt.

Haben Sie herzlichen Dank für Ihr Hilfe!

Mit freundlichem Gruß
Nele Gabler

    Tanja · 3. November 2019 um 19:48

    Hallo Nele,
    vielen Dank für Ihre Nachricht. Es ist sehr gut, dass Sie zunächst die Fütterung Ihres Züchters für Ohana beibehalten haben und im Prinzip spricht auch nichts gegen die weitere Fütterung der Menüs. Lakefields stellt sehr gute bedarfsgerechte Nahrung ohne künstliche Zusatzstoffe her und verzichtet auf die Verwendung von tierischen Produkten aus der Massentierhaltung. Eine Bionahrung ist leider nicht immer ein Garant für Weidehaltung, daher finde ich es persönlich nicht schlimm, dass die Nahrung von Lakefields nicht biozertifiziert ist, dafür aber von Weidetieren stammt. Ich würde ein Nassfutter aber immer einem Trockenfutter vorziehen, aber zu Trainingszwecken können Sie auch ein wenig davon geben.

    Auch Terra Canis verwendet keine künstlichen Zusatzstoffe und Sie können sich bei der Nahrungswahl an den beiden orientieren. PETfit ist mein persönlicher Lieblingshersteller, da sie auch regionale Zutaten schlachtfrisch verwenden und es gibt noch eine Reihe weiterer kleiner Hersteller, die gute, artgerechte und bedarfsgerechte Nahrungen ohne künstliche Zusatzstoffe herstellen. Selbstkochen ist natürlich auch eine Variante und wenn Sie sich damit beschäftigen möchten, kann ich Ihnen „Das Barf-Buch“ von Nadine Wolf empfehlen. Es ist zwar für die Rohfütterung gedacht, aber wenn Sie nährstoffschonend kochen, also möglichst dampfgaren, bleibt ein großer Teil der Vitamine erhalten und wenn Sie das Kochwasser mit verfüttern, gehen auch nicht zu viele Mineralien verloren.

    Aber generell ist ein gutes Nassfutter auch zu empfehlen und Sie haben die Gewissheit, keine Fütterungsfehler zu machen. Sie können nun auch damit beginnen, Ohana an „normale“ Hundemenüs zu gewöhnen, es brauchen nicht mehr unbedingt die Welpenmenüs zu sein. Den Mehrbedarf an Nährstoffen decken sie automatische durch eine höhere Fütterungsmenge ab, die Ohana in Verhältnis zu ihrem Gewicht braucht. Wichtig ist, dass Sie in langsamen Schritten neue Menüs einführen und dass Sie später möglichst abwechslungsreich füttern. Neben dem Nassfutter auch etwas Frisches zu füttern, ist auch eine gute Idee.

    Sie sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, Ohana sehr gut zu versorgen. Ich wünsche Ihnen alles Liebe, viel Gesundheit und viel Freude mit Ihrer Hündin 🙂
    Liebe Grüße, Tanja

      Nele · 25. Juli 2022 um 13:48

      Liebe Tanja,
      es ist Jahre her, dass Sie mir so freundlich geantwortet hatten, doch ich habe Ihre Antwort leider erst heute gelesen. 25.07.22….
      Ich war und bin sehr krank, weshalb ich nicht immer ins Netzt schauen kann.

      Ich danke Ihnen sehr, dass sie sich dereinst so viel Mühe gemacht hatten, mir zu antworten.
      Ohana ist inzwischen eine große, freche , fröhlich Havanerserdame geworden, die absolut alles frisst, was sie nicht soll….

      Leider ist sie hoch allergisch auf 90 % aller Tierarten….
      Wir haben ungezählte Stunden bei Fachtierärzten und Ernährungsberatern verbracht, weil das arme Tier sich ständig kratzen musste. Nun geht es ganz gut. Sie wird weitgehend vegetarisch ernährt und bekommt dazu immer mal wieder etwas Ente, Lamm oder Gans. Auch isst sie gerne Fisch. Aber das Größte sind handgebackene Rote Beetestreifen mit Topijoka. Oder getrocknete Ente.
      Eigentlich haben wir es ganz gut im Griff. Aber da sie auch keine Kartoffeln , Reis, oder Nudeln verträgt, und gedämpftes Gemüse nicht bes. mag, bleiben nicht so sehr viele Variationen.
      Der Dermatologe meinte, dass er noch niemals einen Hund in seiner Praxis hatte, der auf so viele Dinge allergisch reagieren, oder nicht vertagen würde. Kann es sein, dass wir als sie ein Welpe war, etwas falsch gemacht haben…?
      Das Jucken begann eigentlich schon nachdem sie 4 Monate bei uns war.
      Sie ein ein tolles glänzendes weiches Fell und ist – Gott sei Dank- sonst wohl ganz gesund.

      Ihnen alles Liebe und hoffentlich sind Sie gut durch die bisherige Coronazeit gekommen…
      Herzlichst
      NG

        Tanja · 25. Juli 2022 um 21:47

        Hallo Nele,

        vielen Dank für Ihre Nachricht. Es ist sehr schwer zu sagen, warum Ohana hoch allergisch geworden ist. Sie hatten sich ja sehr viele Gedanken um eine gute Fütterung von Welpe an gemacht und auch Hochwertiges ohne Zusatzstoffe gefüttert, so wie Sie damals geschrieben haben.

        Leider kann aber auch durch Epigenetik die Veranlagung einer Allergie von dem Muttertier auf die Welpen übertragen werden. In dem Fall wurde das Risiko, Allergien zu entwickeln, sozusagen mit in die „Wiege“ gelegt.

        Was ich Ihnen auf jeden Fall empfehlen würde, ist eine Untersuchung einer Kotprobe auf gewisse Marker, falls es noch nicht gemacht wurde. Zonulin ist ein Marker für die Durchlässigkeit des Darms und Sekretorisches IgA für die Aktivität des Immunsystems im Darm, also Entzündungen.

        Bei allergischen Hunden liegt eigentlich immer ein durchlässiger Darm vor (Leaky Gut), sodass Stoffe durch den Darm ins Blut gelangen und dort eine heftige Reaktion des Immunsystems darauf stattfindet, die sich in den allergischen Symptomen äußert.

        Wenn es bei Ihrem Hund so sein sollte, können Sie ganz gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Leaky Gut und evtl. Entzündungen im Darm zu beseitigen. Ganz oft ist auch die Darmflora „verschoben, sodass mehr „ungünstige“ Bakterien vorhanden sind und ebenfalls die Darmschleimhaut schädigen. Auch das kann man in der Kotprobe untersuchen lassen. Es geht dabei aber nicht um die Untersuchung auf krankmachende Keime, sondern um die Zusammensetzung der „normalen“ gesunden Darmflora, die aus dem Gleichgewicht gekommen ist.

        Diese Untersuchungen bieten meines Wissens noch nicht viele Labore in Deutschland an. Enterosan vet. hat sich darauf spezialisiert. Sie können dort ein Probenset anfordern und sich auch von ihnen beraten lassen. Oder Sie sprechen gleich mit einem Therapeuten, der diese Kotuntersuchung dann für Sie in dem Labor veranlasst. Bei Enterosan müssten Sie auch einen Therapeuten angeben, der das Untersuchungsergebnis bekommt und mit Ihnen dann die nächsten Schritte bespricht.

        Wichtig ist auf jeden Fall zu wissen, ob ein Leaky Gut vorliegt und wenn ja, was ich aus Erfahrung sehr stark annehme, muss zuerst die Darmschleimhaut behandelt werden, sodass sie für Fremdstoffe oder zu große Eiweiße nicht mehr durchlässig ist und danach sollte die Darmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Es kann insgesamt ein recht langwieriger Prozess werden, aber es lohnt sich auf jeden Fall, wenn Ohana mit der Zeit dann wieder mehr Nahrungsmittel verträgt.

        Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen. Ich wüsche Ihnen und Ihrem Hund alles Gute, vor allem Gesundheit 🙂

        Liebe Grüße
        Tanja

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