Kennen Sie das? Sie haben jeweils ein Trockenfutter und ein Nassfutter für Ihren Hund oder Ihre Katze in der Hand, schauen sich neben der Zusammensetzung auch die analytischen Bestandteile an und wundern sich über die stark voneinander abweichenden Werte.

Hat das Trockenfutter wirklich 12 % mehr Protein als das Nassfutter? Lassen sich die Werte überhaupt miteinander vergleichen?

In dieser Form: NEIN, denn die Futter haben komplett verschiedene Feuchtigkeitsgehalte! Es gibt aber eine Lösung … 🙂

1. Beispiel: Trockenfutter 

Zusammensetzung: Frisches Lammfleisch (70 %), Bruchreis (15%), Lammfett, Lammfleischmehl, getrockneter Fisch , Lachsöl, Rübenmelasseschnitzel, getrocknete Apfelpulpe, getrocknete Bierhefe, kaltgepresstes Leinsamenöl, kaltgepresstes Olivenöl, Grünlippmuschel-Extrakt, Mariendistelsamen, getrockneter Fenchel, Sarsaparillewurzel, getrockneter Sellerie, getrocknete Artischocke, Kapuzinerkresse, Kamilletee-Extrakt, Löwenzahn, getrockneter Enzian, Yucca, Kaliumchlorid

Analyse der Inhaltsstoffe:

Rohprotein 23,0%, Rohfett 11,0%, Rohfaser 2,0%, Rohasche 7,9%, Calcium 1,8%, Phosphor 1,3%, Feuchtigkeit 18,0%

2. Beispiel: Nassfutter

Zusammensetzung: 25% Lammmix (Fleisch, Leber, Herz, Lunge), 20% Lammpansen, 13% Lammlunge, 8% Lammleber, 5% Reis, 0,2% Leinöl, Mineralstoffe

Analytische Bestandteile:
Rohprotein: 11,0 %, Rohöle und -fette: 7,5 %, Rohasche: 2,5 %, Rohfaser: 0,5 %, Feuchtigkeit: 76,0 %, Calcium: 0,25%, Phosphor: 0,21%

Wie kann ich denn jetzt ein Nassfutter mit einem Trockenfutter vergleichen, damit ich es beurteilen kann?

Ganz einfach:

Schritt 1:

Man errechnet von beiden Futtermitteln die Trockensubstanz aus, da Feuchtigkeit (Wasser) keine Kalorien hat (also zieht von 100 % die Feuchtigkeitsmenge ab).

1. Trockenfutter: 100 % – 18 % = 82 %

2. Nassfutter: 100 % – 76 % = 24 %

Somit haben 100 g Trockenfutter eine Trockensubstanz von 82 g und 100 g Nassfutter eine Trockensubstanz von 24 g.

Schritt 2:

Nun errechnet man die Kohlenhydratmenge (NfE), die in der Analyse meistens nicht angegeben wird.

1. Trockenfutter: 100 % minus Rohprotein, Rohfett, Rohasche, Rohfaser und Feuchtigkeit = 100 % – 61,9 % = 38,1 % Kohlenhydrate (NfE)

2. Nassfutter: 100 % – 97,5 % = 2,5 % Kohlenhydrate (NfE)

Schritt 3:

Um die Werte nun miteinander vergleichbar zu machen, rechnet man die Anteile von Protein (Eiweiß), Fett und Kohlenhydraten auf jeweils 100 g der Trockensubstanz um.

1. Trockenfutter :

Protein: 23 g in 82 g Trockensubstanz (23 x 100 : 82) = 28 g

Fett: 11 g in 82 g Trockensubstanz (11 x 100 : 82) = 13,4 g

Kohlenhydrate: 38 g in 82 g Trockensubstanz (38,1 x 100 : 82) = 46,5 g

2. Nassfutter:

Protein: 11 g in 24 g Trockensubstanz (11 x 100 : 24) = 45,8 g

Fett: 7,5 g in 24 g Trockensubstanz (7,5 x 100 :24) = 31,3 g

Kohlenhydrate: 2,5 g in 24 g Trockensubstanz (2,5 x 100 : 24) = 10,4 g

Dadurch, dass wir jeweils die Mengen auf 100 g Trockensubstanz der verschiedenen Futter ausgerechnet haben, lassen sie sich nun vergleichen:

Trockenfutter: 28 g Eiweiß, 13,4 g Fett und 46,5 g Kohlenhydrate

Nassfutter: 45,8 g Eiweiß, 31,3 g Fett und 10,4 g Kohlenhydrate

Noch ein kleiner Hinweis bzw. Trick des Trockenfutterherstellers:

Schaut man sich die Zutatenliste des Trockenfutters an, steht an erster Stelle Frisches Lammfleisch (70%) und an zweiter Stelle Bruchreis (15%). Das Lammfleisch mit 70 % hört sich im ersten Moment richtig viel an und scheint auch von besonders hoher Qualität zu sein, da es „frisch“ ist.

Wie lässt sich Nassfutter mit Trockenfutter vergleichen?Reis dagegen scheint mit 15 % nur ein kleiner Anteil dagegen zu sein. Warum enthält das Futter auf 100 g Trockensubstanz dann nur 28 g Eiweiß und 46,5 g Kohlenhydrate? Fleisch ist doch sehr eiweißreich und Reis sind Kohlenhydrate?

Der Trick des Herstellers ist der, dass er das Lammfleisch als frisches Fleisch angegeben hat. Fleisch besteht aber zu 70 bis 80 % aus Wasser, das nach dem Trocknen (es handelt sich ja um Trockenfutter) nicht mehr vorhanden ist!

Würde das Lammfleisch als Trockenmasse angeben, würde in der Zutatenliste wahrscheinlich kein Fleisch an erster Stelle stehen, sondern Reis, also eine Kohlenhydratquelle.

Durch die Angabe 70 % frisches Lammfleisch wird dem Käufer somit suggeriert, ein Produkt mit hohem Fleischanteil für sein Tier zu kaufen, was im Endeffekt wieder nur zum größten Teil aus Kohlenhydraten besteht!

Fazit:

Nass- und Trockenfutter lassen sich gut in der analytischen Zusammensetzung miteinander vergleichen, wenn man die Trockensubstanz als Berechnungsgrundlage verwendet.

Es macht zwar ein wenig Mühe, aber im Endeffekt lassen sich so verdeckte Kniffe der Hersteller aufdecken und Sie können die Nährstoffgehalte selbst berechnen. Einfacher geht es natürlich mit meinem „Kohlenhydratrechner“, der automatisch auf „Trockensubstanz“ umrechnet 🙂

Wie sieht denn nun eine „artgerechte Zusammensetzung“ eines Futters aus, warum wird von „hoher Verdaulichkeit“ gesprochen und wie kann ich die einzelnen Bestandteile der Futter selbst beurteilen? – Das sind einige interessante Fragen, auf die ich in den nächsten Beiträgen eine Antwort gebe, seien Sie gespannt … 🙂


Tanja

Hallo, ich bin Tanja , zertifizierte Ernährungs- und Diätberaterin ATN für Hunde und Katzen. Auf diesem Blog möchte ich die Zusammenhänge einer natürlichen, artgerechten und gesunden Ernährung anhand verschiedener Ernährungsthemen verständlich erklären und Ihnen die natürliche Ernährung Ihrer Tiere wieder näher bringen. Dabei habe ich mich auf die Beratung mit chemiefreien Naturkostmenüs in Beutetierzusammensetzung spezialisiert, da sich nicht jeder das Wissen für eine selbst zusammengestellte Mahlzeit aneignen möchte oder kann, und es sehr schwer ist, sich in dem Futtermitteldschungel zurecht zu finden.

26 Kommentare

Gabi · 11. Januar 2022 um 14:44

Hallo Tanja,
ich habe zwei 8 Monate alte Labrador Junghunde. Der Rüde hat normale Größe und wiegt 29kg. Meine Hündin hat einen Rist von etwa 48cm und wiegt 25kg. Beide bekommen Bosch Junior Lamm und Reis. Der Rüde die empfohlenen 400g, meine Hündin 3/4 davon, also 300-320g nur so wird sie nicht übergewichtig. Meine Bedenken sind nun, dass meine Hündin nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und so ihr Wachstum und ihre Entwicklung gebremst werden. Leider hat mir für die Fütterung meiner Hündin niemend helfen können.
Ich finde Deinen Block toll und hoffe, dass Du mir raten kannst oder einen Ansprechpartner für mein Futterproblem weisst.

Danke und herzliche Grüße
Gabi

    Tanja · 11. Januar 2022 um 21:37

    Hallo Gabi,
    ich habe mir mal die Durchschnittwerte des Gewichts von Labradoren in der Wachstumsphase angeschaut. Laut der Angabe liegen Deine Hündin und auch Dein Rüde im normalen Bereich für ihr Alter. Somit müsste die Fütterungsmenge so ok sein. Die Endgröße ist genetisch festgelegt und meistens kann man sich dabei an den Elterntieren orientieren, manchmal gibt es aber auch Abweichungen. Mit der Fütterungsmenge kann man zum einen die Wachstumsgeschwindigkeit steuern, wenn die Welpen noch kleiner sind und zum anderen können sie bei Überernährung auch übergewichtig werden. Ein zu schnelles Wachstum ist gerade bei größeren Hunderassen nicht gut für die gesunde Entwicklung des Skeletts und der Gelenke.

    Ich denke, dass Du es so genau richtig machst, indem Du darauf achtest, dass Deine Hündin nicht übergewichtig wird. Einen Nährstoffmangel wird sie nicht bekommen, auch wenn Dir die Fütterungsmenge vielleicht etwas wenig erscheint. Die Fütterungsempfehlung des Herstellers ist auch sehr vage, sodass man generell einen gewissen Spielraum hat und sich wirklich daran orientieren sollte, wie sich der Hund entwickelt.

    In der Regel sind in Trockenfuttern eh mehr Mikronährstoffe enthalten, da durch die Herstellungsweise nicht alle Vitamine zu 100% erhalten bleiben. Der Hersteller muss aber bei einem Alleinfuttermittel dafür sorgen, dass der Bedarf auf jeden Fall gedeckt ist. Daher werden immer mehr Nährstoffe dem Futter zugefügt, als benötigt werden, natürlich in einem gewissen Toleranzbereich.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen 🙂

    Liebe Grüße
    Tanja

      Liane · 11. Juni 2022 um 11:30

      Der hohe Protein und Fettgehalt im Nassfutter, beschäftigt mich.
      Ich habe nach ihrem Beitrag Trofu und Nassfutter verglichen. Alles genau ausgerechnet. Mich irritiert der dabei rauskommende hohe Protein und Fettgehalt im Nassfutter lt. Trockensubstanz. Entweder denke ich jetzt falsch oder Nassfutter hat generell ein viel zu hohen Eiweiß und Fettgehalt. Egal welches marktübliche Futter ich vergleiche. Raus kommen Werte in 100g Trockensubstanz wie:
      Trocken/Nass
      Protein 30/50
      Fett 23/35
      KH 38/7

      Die meisten Dosenfutter sin in diesem Bereich. So auch das auf ihrer Seite empfohlene Dosenfutter. Kann es sein, dass wir ein viel zu hohen Anteil im Dosenfutter haben. Man sagt der Duchschnitt im Proteinbedarf liegt bei 20 % plus minus je nach Alter, Konstitution und Bewegung. Ich stehe da gerade auf dem Schlauch… Und wie komme ich jetzt beim Dosenfutter auf die 20 %.
      Ich hoffe Sie haben eine Lösung für mich.
      Beste Grüße Liane

        Tanja · 12. Juni 2022 um 21:46

        Hallo Liane,
        mit der Berechnung der Trockensubstanz sieht man den Gehalt der Nährstoffe auf 100g, so wie Sie es ausgerechnet haben. Es gibt nun unterschiedliche Bewertungsmöglichkeiten.

        Möchte man die Zusammensetzung auf Grundlage der Trockensubstanz beurteilen, müsste man sich anschauen, wie z. B. die Nährstoffzusammensetzung eines Beutetieres bezogen auf die Trockensubstanz aussehen würde.
        In der Literatur habe ich dazu folgende Angaben gefunden: 1 bis 3% Kohlenhydrate, 15 bis 50% Fett und 45 bis 70% Eiweiß. Die Schwankungen kommen durch unterschiedliche Alter der Tiere zustande.
        Ich habe dazu schon einmal einen sehr ausführlichen Artikel geschrieben, der evtl. auch noch interessant sein kann für Sie: https://4pfoten-welt.de/ernaehrungspyramide-fuer-hundefutter/

        Vergleicht man nun diese Werte mit den Werten von Trockenfutter und Nassfutter, kommt die Zusammensetzung eines Nassfutters dem Beutetier sehr nahe.

        Eine andere Bewertungsmöglichkeit ist die Berechnung des prozentualen Anteils der energieliefernden Nährstoffe an der Gesamtenergie. Für das Trockenfutter sieht es so aus: 24% macht das Eiweiß aus, 45% der Energie stammt aus Fett und 31% aus Kohlenhydraten. Beim Nassfutter stammen 35% der Energie aus Eiweiß, 60% aus Fett und nur 5% aus Kohlenhydraten.

        Auch bei dieser Betrachtungsweise ist die Nährstoffverteilung des Nassfutters günstiger für einen Hund oder eine Katze, denn sie können natürlicherweise Fett besser verdauen als Kohlenhydrate. Für Katzen könnte der Eiweißanteil im Futter auch noch höher sein, denn sie nutzen Eiweiß auch zur Energiegewinnung.
        Gesunde Hunde kommen mit den 35% gut zurecht, zumal es ein natürlicher Gehalt eines Beutetieres wäre und die Leistung der Verdauungs- und Entgiftungsorgane passt sich ebenfalls der Menge an. Bei gewissen Erkrankungen sieht es natürlich anders aus, aber das ist eine andere Sache. Ich würde nicht empfehlen, den Eiweißanteil des Dosenfutters durch die Gabe von Kohlenhydraten oder Fetten zu senken, wenn der Hund oder die Katze keine Probleme hat.

        Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit den Infos etwas weiterhelfen 🙂
        Liebe Grüße, Tanja

Katrin · 24. März 2021 um 16:58

Hallo Tanja, eine tolle Seite hast du hier!!:)
Wir haben jetzt unsere 15wochen junge Französisch BulldoggeHündin
Und sie wiegt 4,7kg also um die 5kg
Wir haben bis jetzt auf des Züchters Rat 3 eingeweichte Trockenfutter Mahlzeiten auf insgesamt 100g/Tag von Belcando verfüttert ..nun möchten wir gerne morgens Nassfutter von Wolfsblut und mittags und Abends eingeweichtes Trockenfutter von Wolfsblut verfüttern wissen aber nicht so recht wie man es genau ausrechnet…
Vielleicht kannst du uns helfen:) liebe Grüße von der sonneninsel Usedom

    Tanja · 24. März 2021 um 19:59

    Hallo Katrin,

    es freut mich, dass Dir mein Blog gefällt 🙂

    Zu Deiner Frage:
    Um einen Ausganswert zu haben, mit dem man eine Futterberechnung durchführen kann, musst Du zunächst die Kalorienmenge von 100 g Belcando berechnen, das Eure Hündin z. Z. bekommt.

    Die Energiemenge errechnet sich aus der Menge von Eiweiß (Rohprotein), Fett (Rohfett) und Kohlenhydraten (Nfe). Der Kohlenhydratgehalt im Futter wird meistens nicht auf dem Etikett angegeben und muss daher berechnet werden. Dazu kannst Du meinen „Kohlenhydratrechner“ verwenden:
    https://4pfoten-welt.de/kohlenhydrat-rechner/

    Ich rechne es mal beispielhaft mit dem Belcando Puppy GF Poultry:

    Die Werte des Etiketts werden in die Felder eingetragen und man erhält den Kohlenhydratgehalt pro 100 g Trockenfutter. In dem Beispiel habe ich einen KH-Gehalt von 31,5 % erhalten.

    Um nun den Kaloriengehalt ausrechnen zu können, werden in den 2. Rechner zur Auswertung https://4pfoten-welt.de/energieberechnung-und-auswertung-hund/ die Daten von Rohprotein, Rohfett (Etikett) und den errechneten Kohlenhydraten eingegeben und Du kannst den Kaloriengehalt pro 100 g des Trockenfutters ablesen: 375 kcal

    Das bedeutet, dass Dein Hund z. Z. 375 kcal am Tag bekommt, falls es das richtige Futter ist. Ansonsten müsstest Du es mit dem richtigen Belcando-Futter selbst ausrechnen.

    Wenn Du nun auf andere Futter umstellen möchtest, ist es notwendig , jeweils den Kaloriengehalt für 100 g des Futters auszurechnen. Dabei kannst Du für das Trockenfutter von Wolfsblut denselben Rechner verwenden wie für ein Nassfutter, denn die Feuchtigkeit wird ja mit einberechnet.

    Hast Du nun die Kalorien beider Futter berechnet, wird die Kalorienzahl, die Deine Hündin z. Z. pro Tag bekommt, auf den Gehalt pro Mahlzeit umgerechnet.
    Das sind in Deinem Fall 375 kcal : 3 = 125 kcal pro Mahlzeit.

    Nun muss jeweils per Dreisatz die Menge des neuen Futters pro Mahlzeit ausgerechnet werden.

    Ich nehme jetzt mal ein fiktives Beispiel, Du kannst dann mit den richtigen Werten rechnen:
    Angenommen, das Wolfsblut Trockenfutter hat pro 100 g 400 kcal, dann muss die Menge auf 125 kcal (für eine Mahlzeit) umgerechnet werden:
    100 g x 125 kcal : 400 kcal = 31,25 g

    Nassfutter hat aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehaltes weniger Kalorien pro 100 g, ich rechne mal mit 100 kcal pro 100 g.
    Dann sieht die Rechnung so aus:
    100 g x 125 kcal : 100 kcal = 125 g

    Das bedeutet nun, dass Du von dem (fiktiven) Wolfsblut Trockenfutter pro Mahlzeit ca. 30 Gramm füttern musst und von dem Nassfutter 125 g, um auf die momentan benötigten 375 kcal für Deine Hündin zu kommen..

    Ich hoffe, Du kannst die Berechnung nachvollziehen 🙂

    Liebe Grüße
    Tanja

Alexander Jung · 11. Februar 2021 um 13:02

Liebe Tanja,

Tolle Seite! Suche ich jetzt schon ne Weile.
Mein Boxerwelpe wird am Ende ca 40 kg wiegen, jetzt wiegt er 17. Er bekommt 450g Trockenfutter Junior von Bosch.
Da er Rinti Junior liebt, streue ich das gelegentlich ein. Aber ich habe Dein Eindruck, er ist irgendwie immer hungrig. Hmm. Wieviel vom Rinti ersetzt denn so 100g Trockenfutter?
Eine Wachstumskurve wäre natürlich super, falls Du so etwas erstellen kannst. Mein Boxer ist jetzt 5 Monate alt.
Herzliche Grüße,
Alex

    Tanja · 11. Februar 2021 um 16:20

    Hallo Alex,

    es freut mich, dass Dir mein Blog gefällt 🙂
    Zu Deiner Frage: Ich habe mir die Futtersorten angeschaut und gesehen, dass die Kalorien bei beiden auf den Herstellerseiten schon angegeben sind. Das Trockenfutter Bosch Maxi Junior enthält 372 kcal pro 100 g und das Rinti Junior + Huhn enthält 123 kcal pro 100 g.

    Man kann jetzt per Dreisatz ausrechnen, wie viel Gramm Nassfutter 372 kcal (Trockenfutter) entsprechen: 372 kcal x 100 g / 123 kcal ~ 300 g Rinti Nassfutter
    Wenn Du 100 g Trockenfutter ersetzen möchtest, müsstest Du in diesem Fall ca. 300 g Nassfutter füttern.

    Wenn Du die Kalorien mal von anderen Futtersorten ausrechnen möchtest, die keine Kalorienangaben enthalten, kannst Du meinen Kohlenhydratrechner verwenden: https://4pfoten-welt.de/kohlenhydrat-rechner/

    Dort einfach nur die Angaben der Analytischen Bestandteile des Futtermitteletiketts eintragen (bei Trockenfutter beträgt die Feuchtigkeit ca. 8 bis 10%) und danach auf den Link „Auswertung Hund“ klicken und den errechneten Kohlenhydratanteil eingeben. Die Kalorien werden automatisch für 100 g Futtermenge ausgerechnet.

    Eine Wachstumskurve erstelle ich Dir gerne. Es ist zwar nur eine ganz einfache Kurve, aber für einen groben Überblick über die Entwicklung kann man sie gut verwenden. Wie alt (in Wochen) ist Dein Hund genau?

    Liebe Grüße
    Tanja

Sandra Seyhan · 18. Dezember 2020 um 9:23

Liebe Tanja, zunächst einmal: tolle Seite! Da steckt sehr viel Liebe und Mühe drin. Vielen Dank.
Nun habe ich über die Suche, wie ich meinen 14 – Wochen alten Labradoodle Welpen richtig ernähre, deine Seite aufgespürt. Er bekommt morgens Trockenfutter (150 g von Salingo/Welpenfutter, was auch der Züchter gefüttert hat) über den ersten Spaziergang verteilt, und mittags jeweils 170 g Anifit Geflügel,
mit einem TL Leinöl, möglicherweise ein bisschen Karotte oder Kürbis. Bezüglich der Menge bin ich mir unsicher. Mit 8 Wochen bekam er mit 6,7 kg jeweils 100 g Trockenfutter morgens und mittags und abends 100 g Nassfutter (damals noch von Salingo). Jetzt wiegt er 11 kg und ich möchte ihn nicht überfüttern, allerdings auch nicht zu wenig füttern. Die Fütterungsempfehlungen auf den Internetseiten sind im Vergleich von Trocken- und Nassfutter unterschiedlich, weswegen ich verunscihert bin. Kannst du mir einen Tip geben? Viele liebe Grüße aus dem sonnigen Bayern. Liebe Grüße Sandra und Kobe

    Sandra Seyhan · 18. Dezember 2020 um 9:25

    Zusatz: er bekommt mittags und abends die 170 g Nassfutter von Anifit….

      Tanja · 18. Dezember 2020 um 18:28

      Hallo Sandra,
      es freut mich sehr, dass Dir mein Blog gefällt. Zu Deiner Frage und Fütterungsempfehlungen für Welpen: man kann grob sagen, dass Welpen bis sie ca. 40% des zu erwartenden Endgewichts erreicht haben, den 2fachen Energiebedarf eines ausgewachsenen Hundes haben, bezogen auf das aktuelle Gewicht. Das sind momentan bei Deinem Hund ca. 940 kcal und es kommt so ungefähr mit der Fütterungsmenge des Trockenfutters und des Nassfutters mit Leinöl als Zugabe hin. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekommt Dein Hund 340g Nassfutter von Anifit. Mit dieser Menge habe ich es ausgerechnet. Ein wenig Luft nach oben ist noch vorhanden, sodass Du theoretisch auch etwas mehr Nassfutter, jeweils 180 oder auch 190g füttern könntest.

      Was Du aber unbedingt im Auge behalten solltest, ist die Wachstumsgeschwindigkeit. Gerade größere Rassen sollten nicht zu schnell wachsen, da sie sonst Probleme mit der Skelett- und Gelenkentwicklung bekommen. Die Endgröße ist genetisch festgelegt und orientiert sich an der Größe der Elterntiere. Wenn Welpen zu viel Energie bekommen, werden sie meistens nicht dick, sondern sie wachsen schneller. Wenn Du möchtest, schicke mir gerne per E-Mail das zu erwartende Endgewicht von Deinem Hund (Du kannst auch Deinen Züchter danach fragen). Dann erstelle ich Dir kostenfrei eine Wachstumskurve, nach der Du Dich ungefähr richten kannst. Das gibt Dir dann evtl. auch noch einmal etwas mehr Sicherheit 🙂

      Alles Gute und viel Freude mit Deinem Hund,
      Tanja

gamze · 1. Dezember 2020 um 18:50

gebe meinem hund natural & delicous trofu low grain. empfehlung 6kg: 60-110 g am tag. sie wiegt 6.5 kg. allerdings möchte ich gern am abend eine packung 150 g nafu von gran carno vom feinsten geben, wie viel trofu darf ich also geben am tag ?

    Tanja · 1. Dezember 2020 um 21:30

    Hallo Gamze,

    der Richtwert des Kalorienbedarfs liegt je nach Aktivität bei kleinen Hunden bei ca. 35 bis 40 kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das sind bei Ihrem Hund also ca. 230 bis 260 kcal. Laut der Analytischen Bestandteile des Nassfutters von Gran Carno vom Feinsten habe ich eine Kalorienmenge von 118 kcal für 150g Futter ausgerechnet. Wenn Sie nun den restlichen Kalorienbedarf mit Trockenfutter decken möchten, habe ich für die Sorte N&D ANCESTRAL GRAIN DOG ADULT MINI CHICKEN & POMEGRANATE eine Kalorienmenge von 375 kcal pro 100g ausgerechnet. Somit müssten von dieser Sorte ca. 30 bis 38g am Tag gefüttert werden, um auf eine Gesamtkalorienmenge von 230 bis 260 kcal zu kommen.

    Möchten Sie selbst den Kaloriengehalt Ihres Futters ausrechnen, verwenden Sie dazu gerne meinen Kohlenhydratrechner. Im 2. Schritt der Auswertung können Sie mit den Angaben auf dem Etikett und dem errechneten Kohlenhydratgehalt die Kalorien ausrechnen.
    Ich hoffe, es hilft Ihnen etwas weiter 🙂

    Herzliche Grüße
    Tanja Gerber

Bernd · 17. September 2020 um 12:13

Weclhes Futter muss ich geben wenn ein Kater chronische Niereninsuffizienz
und akute Pankreatitis hat?

    Tanja · 17. September 2020 um 14:41

    Hallo Bernd,

    chronische Niereninsuffizient und gleichzeitig akute Pankreatitis ist ein schwieriger Fall, da bei einer CNI fettreicher gefüttert werden sollte, aber bei einer Pankreatitis die Fettverdauung oft nicht gut funktioniert. Bei beiden Krankheitsbildern ist es wichtig, ein hochverdauliches Nassfutter (kein Trockenfutter!) zu füttern, das möglichst wenig Knorpel wie Hälse, Kehlköpfe, Strossen etc. und Bindegewebe wie Lunge, Euter etc. enthalten. Leber, Nieren, Herz und Geflügelmagen in kleinen Mengen, kombiniert mit Muskelfleisch sind ok, da sie gut verdaulich sind und wertvolle Mikronährstoffe liefern.

    Je nachdem in welchem CNI-Stadium sich der Kater befindet und wie die Blutwerte sind, müsste ggf. auch auf den Phosphatgehalt geachtet werden und in einem späten Stadium kann evtl. auch eine Eiweißreduktion angesagt sein. Um den Fettanteil zu senken, wird bei einem Diätfutter oft der Kohlenhydratanteil erhöht. Für Katzen ist das nicht gut, da sie Kohlenhydrate nicht gut verwerten können (auch nicht, wenn sie gesund sind) und bei Erkrankungen können entzündliche Prozesse dadurch noch gefördert werden.

    Um Fette bei einer Pankreatitis besser verdauen zu können, können Enzyme gegeben werden. Aber das gehört in die Hand eines Therapeuten, der sich mit der Ernährung und Diätetik bei diesen Krankheiten auskennt. Daher würde ich auf jeden Fall raten, sich an einen entsprechenden Therapeuten zu wenden, der abgestimmt auf die Blutwerte eine Ernährungsempfehlung geben kann, ggf. mit Zusätzen wie Enzymen oder Phosphatbinder oder was sonst noch notwendig ist.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Tanja

    Hallo Tanja · 17. August 2023 um 10:59

    Hallo Tanja
    Ich hätte Mal eine Frage im 309gramm Trockenfutter sind 1.3prozentPhoshor und Kalzium 2prozent enthalten ist das zuviel?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen

    Mit freundlichen Grüßen
    Lucia Kreissel

      Tanja · 19. August 2023 um 9:26

      Hallo Lucia,
      die Frage kann ich pauschal so nicht beantworten, da es immer davon abhängt, wie viel Energie das Futter hat und dementsprechend welche Menge davon gefüttert wird.

      Liebe Grüße
      Tanja

Judith Fernsel · 16. September 2020 um 11:52

Kann man 300 g Trockenfutter mit 200 g Nassfutter mischen? Beides ist fertig!

    Judith Fernsel · 16. September 2020 um 12:07

    I Pferd Trocken sowie Nassfutter. Kann man das mischen?

      Tanja · 16. September 2020 um 12:28

      Hallo Judith,

      wenn der Hund es verträgt, ist es kein Problem. Man sollte nur darauf achten, dass genügend Wasser getrunken wird.
      In der Praxis ist es aber häufig so, dass es nicht vertragen wird, da Trockenfutter in der Regel einen hohen Kohlenhydratanteil haben, sodass es im Magen zu Gärungen kommt. Auch die unterschiedlichen Fütterungsformen spielen dabei eine Rolle. Bei Hunden, die einen empfindlichen Magen- und Darmtrakt haben, würde ich es auf keinen Fall empfehlen, Trockenfutter mit Nassfutter zu mischen. Meistens ist in dem Fall auch Trockenfutter alleine nicht geeignet. Aber das ist ein anderes Thema 🙂

      Liebe Grüße
      Tanja

Piecha, Maria · 3. Juni 2020 um 15:39

HalloIch hätte gerne gewusst, ob es reicht wenn ich dem Hund gekochtes Fleisch (auch Innereien) mit Karotten und Nudeln oder Reis oder Kartoffeln gebe , dazu zwischendurch ein bisschen rohes Gemüse oder Obst ( mit ein paar Tropfen Rapsöl) reicht oder soll ich noch trocken Futter dazu geben?????
Vielen Dank vorab
Mia

    Tanja · 3. Juni 2020 um 16:05

    Hallo Mia,
    eine selbst gekochte Mahlzeit reicht aus, wenn sie bedarfsgerecht zusammengestellt wird. Die Fütterung von Trockenfutter zusätzlich ist nicht notwendig. Da man aber wissen muss, wie die Mahlzeiten zusammengestellt werden, sodass ein Hund mit allen Nährstoffen optimal versorgt wird, empfehle ich „Das Barf Buch“ von Nadine Wolf. Es ist zwar auf die Rohfütterung ausgelegt, aber wenn die Zutaten sehr schonend gegart werden (Dampfgaren ist ideal), sodass die Nährstoffverluste durch die Hitze und Übergang ins Kochwasser gering sind, kann man dieses Buch sehr gut als Grundlage verwenden 🙂
    Liebe Grüße, Tanja

Ralf Scheel · 19. Januar 2020 um 18:19

Guten Tag !
Wie verhält es sich aber mit dem Verhältnis von Calcium zu Phosphor?! Im Trockenfutter sind die angegebenen Mengen um ca.6x höher als im Nassfutter , wobei die Mengen vom Trockenfutter der
allgemeinen Empfehlung des Mineral Bedarfs entsprechen um keine Wachstumsstörungen zu provozieren.Wie kann dann im Nassfutter dies gewährleistet werden ?

    Tanja · 19. Januar 2020 um 20:12

    Hallo Ralf,
    da Nassfutter einen wesentlich höheren Feuchtigkeitsgehalt besitzt, muss dementsprechend auch eine größere Menge gefüttert werden, um auf den Kalorienbedarf zu kommen. Dementsprechend erhöht sich auch die Menge der Mikronährstoffe.

    Ich habe dazu einmal eine Rechnung gemacht:

    Nach dem NRC liegt der Calcium-Bedarf eines Hundes pro kg Stoffwechselgewicht bei 130 mg, der Phosphor-Bedarf bei 100 mg.
    Ein 10 kg schwerer Hund hätte demnach einen Calciumbedarf von 731 mg (130 x 10^0,75) und einen Phosphor-Bedarf von 562 mg (100 x 10^0,75)

    Das Trockenfutter in meinem Beispiel hat einen Gehalt von 1,8% Calcium, also 1,8g oder 1800mg Calcium auf 100g Futter, und einen Phosphorgehalt von 1,3g oder 1300mg auf 100g Futter.
    Das Nassfutter enhält pro 100g 0,25% Calcium, also 250mg pro 100g und 210mg Phosphor.

    Um auszurechnen, wie viel Gramm Trockenfutter benötigt wird, um den Calcium-Bedarf des 10 kg schweren Hundes zu decken, rechnet man Folgendes:
    731mg x 100g / 1800mg (entspricht 1,8g) ~ 41g

    Rechnung für Phosphor: 562mg x 100g / 1300mg ~ 43g

    Das bedeutet, dass der Hund mindestens 43g Trockenfutter fressen müsste, um den Bedarf von Calcium und Phosphor zu decken.

    Beim Nassfutter sehen die Rechnungen so aus:
    Calcium: 731mg x 100g / 250mg ~ 293g
    Phosphor: 562mg x 100g / 210mg ~ 270g

    Um mit diesem Nassfutter den Calcium- und Phosphor-Bedarf zu decken, müsste der Hund mindestens ca. 300g von dem Futter fressen. Für eine abschließende Beurteilung müsste man sich nun die Fütterungsempfehlung des Herstellers anschauen.

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.

    Herzliche Grüße,
    Tanja

Rosteck · 13. September 2017 um 10:46

Chihuahua Übergewicht 3,2kg. Kastriert! Wie bekomme ich 2,5 kg hin? Habe schon alles versucht. Derzeit füttere ich Nassfutter Real nature 90g tages rationierten. Was mache ich falsch?

    Tanja · 13. September 2017 um 12:16

    Hallo,

    zu dem Thema „Gewichtabnehmen bei Hund“ habe ich vor einiger Zeit einen kleinen Ratgeber erstellt. Dieses ist der Link zum Download: Ratgeber Abnehmtipps für Hunde
    Es sind darin z. B. Tipps enthalten
    – wie die optimale Futterzusammensetzung aussieht, damit Ihr Hund Gewicht abnehmen kann, ohne teures Spezialfutter verwenden zu müssen
    – welche Möglichkeiten gibt es, die Menge des Futters zu erhöhen, damit Ihr Hund satt wird und trotzdem abnehmen kann
    – welche Leckerlis sie verwenden können, damit Sie auf Belohnungen nicht verzichten müssen

    Sollte das nicht zum Erfolg führen, brauchen Sie eine individuelle Beratung für Ihren Hund, wo genau auf die Situation Ihres Hundes eingegangen wird und evtl. auch die Kalorien berechnet werden.

    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und bei Bedarf melden Sie sich gerne wieder bei mir.

    Herzliche Grüße,
    Tanja Gerber

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